Squalan wird aus Squalen hergestellt, einer öligen Flüssigkeit, welche um die Jahrhundertwende in der Leber von Haien (Squalus - lat. Hai) entdeckt wurde.

23. Mai, 2021

Squalen – Wenn es Haien an die Leber geht

Lesen Sie vor dem Kauf das Kleingedruckte auf Kosmetikprodukten, oder checken sie diese per App? Dann ist Ihnen vielleicht schon mal Squalan untergekommen. In der App wird es als „unbedenklich“ eingestuft. Aber würden sie dieses Produkt auch kaufen, wenn das Squalan von der Haileber stammt? Diese Problematik beschäftigt SHARKPROJECT, denn unser Ziel ist es Haie zu schützen und Klarheit für den Konsumenten zu schaffen.

Squalan wird aus Squalen hergestellt, einer öligen Flüssigkeit, welche um die Jahrhundertwende in der Leber von Haien (Squalus - lat. Hai) entdeckt wurde.

Es ist ein Kohlenwasserstoff, der als natürlicher Bestandteil in vielen Organismen wie Tieren, Pflanzen und sogar in der menschlichen Haut vorkommt. Aber die höchste Konzentration findet sich in der Leber von Tiefseehaien. Wegen seiner feuchtigkeitsspendenden und antioxidativen Eigenschaften stieg der Bedarf an Squalen seit den 60iger Jahren rasant an.

Vom Lippenstift bis zur Sonnencreme, als Adjuvans in Impfstoffen, als industrielles Schmiermittel, oder als Nahrungsergänzungsmittel. Der Einsatzbereich von Squalen ist schier unüberblickbar und wirkt sich katastrophal auf die Haipopulation in der Tiefsee aus. Mit Grundschleppnetzen werden Haie in Tiefen bis zu 2400 Metern gefangen. Noch an Board wird die Leber herausgeschnitten und der Rest des Haies geht über Board. Das nennt man dann „Shark-Livering“. Direkt am Schiff oder in einem ölverarbeitenden Betrieb an Land wird aus der Leber das wertvolle Haiöl herausgepresst, welches je nach Art des Haies bis zu 85 % Squalen enthält. Reines Squalen reagiert sehr schnell an der Luft.

Um es chemisch stabiler und leichter transportierbar zu machen wird es hydriert und kommt dann als Squalan auf den Markt. Für eine Tonne Haileber Öl werden zirka 3000 Haie benötigt und man schätzt, dass derzeit pro Jahr um die 3 Mio Haie für Squalen sterben müssen. Haie sind weltweit bedroht. Tiefseehaie sind in ihrem Lebensraum nicht sehr gut erforscht, aber es ist sicher, dass sie sich noch langsamer fortpflanzen als andere Haiarten. Schlingerhai, Portugiesischer Dornhai, und verwandte Arten sind auf der Roten Liste der IUCN bereits als „gefährdet“ oder „bedroht“ eingestuft.
Auch der Grönlandhai, das langlebigste Tier auf unserem Planeten, dessen Öl in Skandinavien als „Heilmittel“ sehr beliebt ist, wird als „gefährdet“ gelistet. Für viele Tiefseehaie gibt es bei der IUCN noch gar keine Einstufung – mangels Daten.

Squalen wird entweder direkt oder über Großhändler weltweit vermarktet. Sobald es die letzte Verarbeitungsstätte verlässt verflüchtigen sich alle Hinweise über die Herkunft. Squalen oder Squalan sind dann nur noch chemische Grundstoffe ohne Erwähnung, dass diese Substanz „von wildlebenden Haien“ stammt.
Einzige Ausnahme ist die Pharmaindustrie, denn bei Arzneimitteln müssen Herkunft, Gewinnungsmethode und Lieferant bei der Zulassung benannt und für jede Charge mittels Zertifikaten nachverfolgbar sein. Auch bei Nahrungsergänzungsmittel sind Herkunftsangaben wie „Haiöl“, „Haileberöl“ oder „Haisqualen“ verpflichtend.

Squalen und Squalan kann aber auch aus Pflanzen (Oliven, Zuckerrohr u.a.) oder biotechnologisch aus Hefen hergestellt werden. Vor allem die Kosmetikindustrie ist Abnehmer von pflanzlichen Squalan. Aber leider fehlen bisher Gesetze zur verpflichtenden Angabe, ob es sich um tierisches oder pflanzliches Squalen handelt und der Konsument bleibt über die Herkunft im Dunkeln.

Ein großes Thema seit Corona sind Adjuvantien, also Wirkverstärker, in Impfseren, von denen einige aus Haisqualen hergestellt werden.
Covid-19 Impfstoffe mit Haisqualen befinden sich zwar erst in Entwicklung, aber z.B. im Grippeimpfstoff „Fluad“ ist es enthalten. Um einen bereits zugelassenen Impfstoff mit Haisqualen auf alternatives Squalen umzustellen, muss ein Änderungsantrag eingereicht und mit Daten belegt werden. Das kostet viel Geld und vor allem Zeit.

Daher fordert SHARKPROJECT, dass bei neuen Impfstoffen direkt eine haifreie Variante getestet wird. Die chemische Zusammensetzung von Squalen aus Hai, Pflanzen oder biotechnologischer Herstellung ist identisch.

Lediglich, das Verunreinigungsprofil mit Schwermetallen oder andere Schadstoffnen verrät, ob es sich um Squalen vom Hai handelt, denn biotechnologisch hergestelltes Squalen ist frei davon.

Es ist höchste Zeit für ein Umdenken – zum Wohle der Haie und schlussendlich auch für uns. Unterstützen auch Sie die Petition, zum Stop von Haisqualen in Impfstoffen, unserers Partners SharkAllies.

Petition jetzt unterzeichnen

Übrigens: Die Produkten anbei haben wir im Drogeriemarkt entdeckt - ob das enthaltene Squalan tierisch oder pflanzlich ist, wissen wir nicht.

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