EU-Bürgerinitiative fordert Verbot von Haiflossenhandel – 420.000 Unterschriften bereits gesammelt. Bis 31. Januar 2022 kann noch unterschrieben werden.

13. Dezember, 2021

Tierschutz-Organisationen sammeln Stimmen für StopFinningEU

Die gemeinnützige Artenschutzorganisation Sharkproject sammelte bei einer Info-Aktion am Flughafen Wien, gemeinsam mit Sea Shepherd, VGT & der Tierschutzaktivistin Sandy P. Peng Unterschriften für die EU-Bürgerinitiative „Stop Finning – Stop the Trade“. Ziel der Initiative ist es, die „Fins Naturally Attached“-Verordnung zu erweitern und so den kompletten Import, Transit & Export loser Flossen zu verbieten. Insgesamt müssen für den Erfolg von StopFinningEU in der ganzen Europäischen Union eine Million Stimmen gesammelt werden – bis zum 31. Januar 2022 kann man noch auf der Website der EU https://eci.ec.europa.eu/012/public/ unterschreiben. In Österreich haben bereits über 10.000 Menschen ihre Stimme abgegeben.

„Mit Ihrer Stimme tragen Sie dazu bei, dass das sinnlose Haisterben endlich aufhört. Haie werden nach wie vor meist nur wegen ihrer Flossen brutal geschlachtet. Die Flossen gelangen dann nach Asien und werden dort, in Form von Suppen, verspeist. Durch das Töten der Haie gerät das Ökosystem der Meere ins Wanken. Das führt in Folge zum Aussterben vieler weiterer Arten. Mit dieser EU-Bürgerinitiative können wir dem einen Riegel vorschieben – denn sterben die Haie, sterben die Meere“, sagt Herbert Futterknecht, Vorsitzender von Sharkproject Austria.

„Ich unterstütze die Europäische Bürgerinitiative "Stop Finning Stop the Trade", weil das sinnlose Abschlachten der Haie durch die EU beendet werden muss. Jährlich fängt die EU gut 112.000 Tonnen Haifische und sie exportiert pro Jahr ca. 3.500 Tonnen - dies sind 3,5 Millionen Kilogramm! - Haiflossen nach Südostasien. Für eine Suppe, die teuer und damit ein reines Prestigeprodukt ist, wie es auch Pelze sind. Was wir fordern? Eine Gesetzesänderung, um diesen Handel zu beenden und dem Artenschutz einen Schritt entgegenzukommen. Dies geht uns alle an, da wir alle von gesunden Ozeanen abhängig sind - über 50 % unseres Sauerstoffs kommen aus dem Meer“, sagt VGT-Mitarbeiterin & Tierschutzaktivistin Sandy P. Peng.

Die EU - als weltweit größte Haifangnation (Traffic Report 2019) - ist Teil des grausamen und profitablen Haiflossengeschäfts, das jedes Jahr Millionen von Haien das Leben kostet. Dieses Haiflossenbusiness trägt stark dazu bei, dass bereits über ein Drittel aller Hai Arten auf der IUCN Roten Liste als mindestens „vom Aussterben bedroht“ eingestuft ist. Somit stehen unseren Weltmeeren verheerende Folgen bevor, die nicht nur deren Lebewesen betreffen, sondern uns alle.

Die Flossen müssen zwar in der EU seit der 2013 in Kraft getretenen „Fins Naturally Attached“ Regulierung, mit dem Haikörper angelandet werden (Kontrollen sind aber leider nur wenige vorhanden), die losen Flossen werden aber dennoch in großen Mengen nach Asien exportiert. Dort werden sie als Delikatesse in Haifischflossen Suppe oder als Allheilmittel der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet.  Außerdem dient die EU auch als zentraler Umschlagplatz für Flossen aus der gesamten Welt.

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