30X30 ist ein Aufruf zum Handeln, um bis 2030 mindestens 30 % der Weltmeere zu schützen
30 % by 2030
Das Ziel, 30 % der Weltmeere bis 2030 als marine Schutzgebiete (MPA) auszuweisen findet sich in der Biodiversitätsstrategie des Green Deals der EU wieder.
Das Meer ist einer der wichtigsten Bestandteile unseres Planeten und somit auch für das Überleben von uns Menschen von großer Bedeutung. Es ist ein empfindliches Ökosystem. Dieses ist abhängig von vielen Faktoren. Einer davon sind die Lebewesen, die die Weltmeere ihre Heimat nennen. Und diese sowie ihren natürlichen Lebensraum zu schützen ist unser Ziel. Denn nur so kann das Ökosystem Ozean aufrechterhalten bleiben. Wir machen uns dafür stark.
Der Ozean bedeckt 70 % der Erdoberfläche und ist ein extrem komplexes und diverses Ökosystem. Stand heute sind ca. 7 – 8 % davon als MPAs definiert. Aber MPA ist nicht gleich MPA. Wenn es um den Artenschutz, wie zum Beispiel bei den Haien geht, braucht man am besten sogenannte No-Take-Zones, also Gebiete in denen nicht gefischt werden darf. Oder zumindest Zonen, in denen die Fischerei stark reguliert und lückenlos überwacht wird. Stand heute ist es aber, sodass in den meisten MPAs weiterhin gefischt wird und die Schutzzonen dadurch ineffektiv sind.
Noch viel schwieriger ist die Situation in der Hochsee. Fast zwei Drittel des Ozeans nimmt sie ein, was ca. 43 % der Erdoberfläche beträgt. Hier hat man heute gerade mal 1 % MPAs. Zwar mag sie einem auf den ersten Blick nicht so vorkommen, doch die Hochsee, zu der auch die Tiefsee gezählt wird, birgt ihre eigenen faszinierenden Schönheiten. Viele ihrer Bewohner legen unglaubliche Strecken zurück bzw. bewegen sich in unfassbaren Tiefen. Sei es wegen Nahrung, Paarung oder aus Gründen, die dem Menschen noch nicht bekannt sind. Wale, Schwertfische, Schildkröten und natürlich Haie sind nur ein paar Beispiele. Sie alle tragen ihren Teil dazu bei, dass das Ökosystem funktioniert. Durch neuste Technologien können wir ihre Wege zurückverfolgen und ihr Verhalten analysieren. Das macht es möglich, die passenden Bereiche für die Schutzgebiete ausfindig zu machen.
Aktuell ist die Hochsee laut Seerecht ein „gemeinsames Erbe der Menschheit“. Was schön klingt, ist der Grund für die Schwere der inzwischen entstandenen Bedrohung. Durch diese Formulierung ist sich auf der Hochsee jeder selbst der Nächste. Die Schutzbestimmungen, die in den Küstenregionen der einzelnen Länder zählen, haben hier nur mehr eine schwache bis gar keine Reichweite. Es gelten lediglich die Vorgaben und Bestimmungen der für den jeweiligen Meeresabschnitt zuständigen Fischereimanagementorganisation (RFMO). Wären die Gebiete dagegen unter Naturschutz gestellt, würde es diese Grauzone in den Regeln nicht mehr geben.
Großangelegte und überwachte MPAs, in Küstennähe oder Hochsee, sind überlebenswichtig für die Lebewesen im Meer, wie für die Menschen selbst. Sie sorgen für Gebiete, in denen die Artenvielfalt der Meere sich wieder regenerieren und erholen kann, sie bieten Schutz für das funktionierende Ökosystem Meer und sie sorgen dafür, dass ein gesunder Ozean weiterhin seinen Beitrag zu einem lebensfreundlichen globalen Klima leisten kann.
Bei den 30 %-Schutzgebieten handelt es sich um ein den ganzen Planeten umfassendes und für alle Zonen des Ozeans geltendes Netzwerk, sodass die Meere in der Lage wären, sich — auf lange Zeit gesehen — wieder zu erholen. Hierzu ist es aber dringend notwendig, dass die Politik handelt. Denn heute sind die Weltmeere durch Ausbeutung, Umweltverschmutzung und Klimawandel stark gefährdet.
In gemeinsamen Allianzen und Partnerschaften, wie die Ocean Flotilla oder RISE UP, mit vielen internationalen Organisationen, versuchen wir Einfluss auf die Politik zu nehmen, damit diese handelt und das Ziel von 30 % MPAs in 2030 erreicht wird.